Immobilien und mehr


Fremde Rezensionen eigener Bücher


1. Handbuch für Immobilienmakler und Immobilienberater

(Erwin Sailer, Stephan Kippes, Heinz Rehkugler)

Ein Buch zum klassischen Maklergeschäft und zum Maklerwesen auf dem Weg zum Vermögensmanager. So sind auch die drei Hauptkapitel überschrieben und das Werk hält auch ein, was die Namen der Autoren versprechen. Dipl. Volkswirt Erwin Sailer, in der Branche eine ebenso herausragende Persönlichkeit wie Prof. Dr. Kippes von der FH Nürtingen und Prof. Dr. Rehkugler von der Universität Freiburg, der nicht nur den Absolventen der Deutschen Immobilienakademie wohlbekannt ist.

Das Maklergeschäft ist schon von der bloßen Vermittlung von Immobilien zu einer Tätigkeit entwickelt, die profundes Wissen des Boden- und Mietrechts erfordert. Ausgehend von der Darstellung aller Immobilienarten und ihren spezifischen Besonderheiten und Märkten mit den dafür eigenen Strategien der Vermarktung wird die Werthaltigkeit in allen ihren Facetten durchleuchtet. Die Verfasser verstehen es vorzüglich, die einschlägigen Grundlagen anschaulich und präzise darzustellen. Fragen der Wertermittlung von Grundstücken können dabei nicht außen vor bleiben und die Aktualität schien es geboten zu haben, auch der internationalen Bewertung ein Kapitel zu schenken. Dem Verfasser ist für die nüchterne Darstellung zu danken, die gar nicht erst den Verdacht aufkommen lässt, dass man international anders vorgeht als hierzulande. Das viel diskutierte Discounted Cash Flow Verfahren wird in aller Deutlichkeit als eine Methode der „investment valuation“ herausgestellt, die damit nicht mit der Verkehrs- oder Marktwertermittlung gleichzusetzen ist.

Der vierte Teil des Werks behandelt die Rechtsgrundlagen des Maklerbetriebes. Hervorzuheben ist, dass sich die Verfasser nicht um den bloßen Abdruck der Rechtsgrundlagen beschränken, sondern diese umfassend erläutern und verständlich machen.

Ein Werk für den Profi aber auch für Studierende – gelungen in der Synthese und eine Bereicherung für den Leser.

AUTOREN: Prof. Dr. rer.pol. Hansjörg Bach, Dr. Thomas Beyerle, Chris Eves, Dipl.Kfm. Ferdinand Dröge, RA Erich Alexander Helm, Dr. Isabelle Jandura, Dipl. Betriebsw. Sven Keussen, Prof. Dr. rer.pol Stephan Kippes, RA Hans Eberhard Langemaack, Prof. Dr. Kurt Maier, Prof. Dr. Eduard Mändle, Prof. Dr. Markus Mändle, RA Wolfgang Mäschle, Prof. Andreas Marchtaler, Dipl. Volksw. Jaroslaw Morawski, Prof. Dr. Gunda Elisabeth Neubauer, Dipl. Sachverständiger, Erich Nothhelfer, Dr. Matthias Ottmann, Prof. Dr. Heinz Rehkugler, Prof. Dr. rer.nat. Carol Richter, Dipl. Volksw. Erwin Sailer, RA Stefan Schneider, Dr. Ing. Harald Spornraft, Ass. Hans Steib, Frank Peter Unterreiner, RA Dr. Rocco Weiß, Peter C. Wills, Dipl Betriebsw. Stefan Zehnter, Prof. Dr. Werner Ziegler

Sailer/Kippes/Rehkugler, (Hrsg.), „Handbuch für Immobilienmakler und Immobilienberater“, Beck-Verlag, München, 2003 – ISBN 3 406 506321

Rezension von Prof. Wolfgang Kleiber in "Grundstücksmarkt und Grundstückswert" (GuG) Heft 5, 2004


2. Kompendium für Makler, Verwalter, Sachverständige und Bauträger

(Erwin Sailer/Hans-Eberhard Langemaack)

Von dem bekannten und beliebten Kompendium ist nunmehr die 9. Auflage erschienen. Es handelt sich nicht nur um ein Fachbuch, das sich zur systematischer Aneignung des für die Berufsausübung grundlegenden Fachwissens eignet. Vielmehr ist es auch als Nachschlagewerk zur Lösung bestimmter fachlicher Probleme insbesondere für den Maklerberuf geeignet. Von dem bekannten und beliebten Kompendium ist nunmehr die 9. Auflage erschienen. Es handelt sich nicht nur um ein Fachbuch, das sich zur systematischer Aneignung des für die Berufsausübung grundlegenden Fachwissens eignet. Vielmehr ist es auch als Nachschlagewerk zur Lösung bestimmter fachlicher Probleme insbesondere für den Maklerberuf geeignet.

In übersichtlicher Form enthält es wesentliche rechtlicher Grundlagen und umfangreiches Fachwissen aus dem weitverzweigten Gebiet der Immobilienwirtschaft. Dabei zeichnet es sich durch eine kompakte, verständliche und (juristisch) sehr fundierte Aufbereitung und Darstellung aus.

Besonders erfreulich ist die Aufnahme neuer, interessanter Beiträge aus dem Bereich des Controlling und Marketing. Controllingprioritäten müssen dort gesetzt werden, wo es um viel Zeiteinsatz, Kosten und größere Investitionen geht. Controlling darf nie zu einem Selbstzweck werden. Die Ermittung irrelevanter oder in ihrer Bedeutung wenig wichtiger Kennzahlen ist sinnlos und Zeitverschwendung. Entgegen anders lautender Beteuerungen werden in zahlreichen Reformprozessen zur Einführung betriebswirtschaftlicher Komponenten der Unternehmensführung Controllingeuphorien und aufgeblähte Organisationsstrukturen zum Leben erweckt, ohne dabei die Kosten des Controlling zu hinterfragen oder angemessen zu begrenzen. All denen sei die Lektüre dieses Buches wärmstens empfohlen. Gegenstand des Marketing ist eine Denkhaltung, nach der das Unternehmen vom Markt her geführt wird. Insofern werden die Kunden und vor allem dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt. Die Analyse von Reklamationen und Kundenabwanderungen ist letztlich ein Marketing-Instrument der Erfolgskontrolle und des gesamten Betriebsablaufes.

Größere Ergänzungen wurden bei der Behandlung des Makleraußendienstes und der Scheinselbständigkeit bzw. der arbeitnehmerähnlichen Selbständigen, des Wettbewerbsrechts für Makler, das maßgeblich durch die Regelungen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb bestimmt wird und besonders steuerrechtlichen Fragen nach dem Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002 aufgenommen.

Für die Objektpreisberatung des Kunden nimmt die Kompetenz der Wertermittlung von Immobilien einen hohen Stellenwert ein. Das Ziel der gleichfalles erweiterten "Marktorientierten Immobilienbewertung" ist, dass nicht mehr errechnet wird, was ein Grundstück kosten darf, sondern was dafür auf dem Grundstücksmarkt üblicherweise (Verkehrswert) gezahlt wird. Ansonsten bleiben Kunde und Makler beim Verkaufsangebot über dem gängigen Preisniveau überlicherweise erfolglos.

Im Jahr 1996 hat der RDM-Bundesverband für seine Mitglieder das RDM-IMMONET als modernes DV-Medium ins Leben gerufen, das sich in die Anwendungsbereiche "Informationsbörse" und "Immobilienbörse" gliedert. Damit soll der Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern und den Börsen und Verbünden untereinander und im Verhältnis zum Endverbraucher weiterentwickelt und das größte deutsche und europäische Immobilienangebot im Internet aufgebaut werden. Mit dem RDM-IMMONET wird ein Instrument in die Hand gegeben, um für den zunehmenden Konkurrenzdruck in den nationalen und internationalen Immobilienmärkten vorbereitet zu sein und größtmögliche Markttransparenz und schließlich Marktmacht herzustellen. Das Bemühen des RDM zur Schaffung europäischer Bewertungsstandards in der European group of valuers associations (TEGOVA) ist auch aus Sicht der deutschen Sachverständigen besonders zu würdigen.

Alles in allem ein sehr erfreuliches und empfehlenswertes Lehrbuch, das beim Lesen Spaß macht. Diese Auflage wird sicherlich durch seine Systematik und die Behandlung aktueller Themen auf große Resonanz stoßen; ein ideales Nachschlagewerk mit wertvollen Hinweisen und Anregungen für zahlreiche Immobilienberufe.Alles in allem ein sehr erfreuliches und empfehlenswertes Lehrbuch, das beim Lesen Spaß macht. Diese Auflage wird sicherlich durch seine Systematik und die Behandlung aktueller Themen auf große Resonanz stoßen; ein ideales Nachschlagewerk mit wertvollen Hinweisen und Anregungen für zahlreiche Immobilienberufe.

Kompendium für Makler, Verwalter, Sachverständige und Bauträger, ISBN 3-415-03167-5, 10 Auflage 2003, Richard Boorberg Verlag, Stuttgart

Rezension - sie bezieht sich auf die 9. Auflage - erfolgte in Grundstücksmarkt und Grundstückswert (GuG) Heft 2, 2000 durch Michael Mürle


3. Der Immobilienmakler - Grundlagen Strategien Entwicklungspotentiale

(Erwin Sailer)

Deutsche Immobilienmakler bewegen sich auf einer rechtlich höchst dubiosen Grundlage. Das zeigt der in diesem Buch angestellte Vergleich mit dem Maklergeschäft, wie es in anderen europäischen Ländern praktiziert wird. Das deutsche Recht verhindert Leistung. Wie sich Makler auch hierzulande den Erfolg sichern können, ist eines der Themenschwerpunkte. In dem Buch wird von der grundlegenden Erkenntnis ausgegangen, dass die Interessen der Auftraggeber identisch sind mit den Geschäftsinteressen der Makler sind. Beide wollen den Erfolg - in absehbarer Zeit. Wie wichtig dieses Bewusstsein im Bereich der Auftragsakquisition ist, wird hier aufgezeigt. Daneben geht es um Fragen, wie Makleraufträge zu kalkulieren sind, welche Provisionsstrategie den Interessen von Auftraggebern und Maklern gerecht wird und welchen „Mehrwert" Makler über die reine Vermittlungsleistungen hinaus kraft ihrer Marktkompetenz generieren können. Im modernen Zeitalter des Corporate Governance Codex war klar, dass (im Übrigen erstmals in der gegenwärtigen Maklerliteratur) auch Fragen der Berufsethik, der Verbandsethik und der Daseinsberechtigung des Maklerverbandes kritisch unter die Lupe zu nehmen waren.

"Die Immobilienmakler - Grundlagen Strateghien Enwicklungspotentiale", ISBN 3-415-03646-4, Richard Boorberg Verlag, Struttgart / München 2006

Rezensiert bei Amazon durch Hansjörg Bach


4. Immobilienmarkt und Immobilienmanagement

(Hansjörg Bach/Matthias Ottmann/Erwin Sailer/Frank Peter Unterreiner)

Rezension Nr. 1

Grundlagen und Produktiver Anstöße

Die Immobilienwirtschaft zeichnet sich durch zunehmende Komplexität aus. Versucht der Marktteilnehmer oder Studierende, auch noch die dazu gehörenden theoretischen Debatten zu verfolgen, geht der Überblick ganz rasch verloren. Wer den Überblick zurückgewinnen möchte und zugleich offen ist für Anregungen, sollte dieses Werk zur Hand nehmnen. In "Immobilienmarkt und Immobilienmanagement" verfolgt das aus Professor Dr. Hansjörg Bach, Dr. Matthias Ottmann, Diplomvolkswirt Erwin Sailer und dem Fachjournalsiten Frank Peter Unterreiner bestehende Autorenquartett drei Ziele: Überblick, Grundlagen und produktive Anstöße. Professor Bach leitet den Studiengang Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen, Dr. Ottmann ist geschäftführender Gesellschafter der Südhausbau München und zugleich Lehrbeauftragter der Ludwig Maximilians-Universität München und der Universität Augsburg, Erwin Sailer lehrt an der Deutschen Immobilien Akademie Freiburg, Frank Peter Unterreiner verantwortet die Immobilien Verlagsbeilagen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und lehrt zudem an der Hochschule Nürtingen-Geislingen.

Entstanden ist ein facettenreiches Kompendium, in dem auch an sich eher akademisch-trockene Themen gut lesbar aufbereitet sind. Sailer ordnet mit seiner Darstellung der Geschichte und der Rahmenbedingungen des deutschen Immobilienmarktes diesen in seinen volksiwrtschaftlichen und historischen Kontext ein. Fazit: Zyklen gab es schon immer und die Politik hatte ebensfalls schon immer einen großen Einfluss auf die Märkte.

Vor allem für Führungskräfte spannend wird es dann, wenn Bach Managementtheorien aus der klassischen Wirtschaftslehre auf ihre Brauchbarkeit für die Immobilienwirtschaft hin untersucht.

Matthias Ottman greift das Thema Puplic-Private-Partnership an seinen entscheidenden, oft auch wunden Punkten auf - an der vertraglichen Gestaltung. Seinen theoretischen Ausführungen verleiht er mit der Darstellung eines Beispiels aus der Praxis - der "Neuen Messe Riem" in München - Farbe und Anschaulichkeit.

Frank Peter Unterreiner gelingt es, den vielfältig zersplitterten Immobilienmarkt nach Akteuren, nach Nutzungsarten und Vertragsverhältnissen klar zu ordnen. Dabei spart er weder mit Kritik, etwa zur unbefriedigenden Datenlage auf den Immobilienmärkten, noch scheut er negative Prognosen, beispielsweise zur Zukunft der Büromärkte.

Insgesamt gelingt den Autoren die Erfüllung ihrer hohen Ansprüche. Der Leser, der sich ohne viel Zeitverlust informieren und bei Bedarf von ausführlichen Angaben zur weiterführenden Literatur profitieren will, wird es zu danken wissen. Zumal die Gestaltung des Werkes bemerkenswert gut gelungen ist - ein nicht nur informatives, sondern auch ein schönes Buch.

"Immobilienmarkt und Immobilienmanagement" ISBN 3 8006 3225 X erschienen beim Verlag Vahlen, München 2005

Rezensiert von: Christof Hardebusch in IMMOBILIENMANAGER, Juni 2006


Rezension Nr. 2

Immobilienmarkt und Immobilienmanagement

Wer sich mit dem Immobilienmarkt befasst und dabei noch versucht, die wesentlichen Bezugspunkte zum Immobilienmanagements sichtbar zu machen, steht vor einer nahezu unüberschaubaren Vielfalt von Betrachtungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten. Hinzukommt, dass die große Bedeutung der Immobilien für jeden Einzelnen „in einem auffallenden Kontrast zu unserer Wahrnehmung des Immobiliensektors“ steht, wie es der Präsident des ifo-Instituts München, Hans-Werner Sinn, in seinem Geleitwort zum Ausdruck bringt. Die aus verschiedenen Berufssphären stammenden Autoren haben sich die Aufgabe gestellt, die hohe Komplexität der Immobilienmärkte aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu diskutieren.

Im ersten Kapitel befasst sich Erwin Sailer mit der Problemgeschichte des Immobilienmarktes. Dabei zieht sich wie ein roter Faden die scheinbar banale Grunderkenntnis, die bereits im ersten Satz zum Ausdruck kommt. „Wenn jemand eine Immobilie anbietet, muss er über sie verfügen können“. Die durchgehende Problematisierung des Eigentumsgedanken seit der Aufhebung des „Obereigentums“ und die Erhebung des Eigentums in den Verfassungsrang eines Grundrechts im ausgehenden 18. Jahrhunderts als Rechtsbasis für die Entstehung von Immobilienmärkten lieferte den Hintergrund für Vorstellungen, wie sie auch heute noch da und dort anzutreffen sind. Die Problematisierung ergab sich aus den Erscheinungen, die durch die fehlenden Rahmenbedingungen bei Entstehung des Marktes in der Zeit der industrielle Revolution hervorgerufen wurden. Die Entfesselung der Marktkräfte führte gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch zu erheblichen Immobilienkrisen, wie dies im Buch am Beispiel der Berliner Immobilienmarktes verdeutlicht wurde.

Die Bedeutung der Grundrententheorie, in deren Betrachtungshorizont als Argumentationsgrundlage später die städtische Bodenrente geriet, ist in den vielfältigen Auseinandersetzungen um die richtige Bodenpolitik heutigen Zeitgenossen kaum mehr bewusst, wenngleich allgegenwärtig. Die Auslegung der Eigentumsgarantie zeigt den Facettenreichtum der Versuche in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, zu einer Lösung der „Bodenfrage“ zu kommen. Dies kommt aktuell wieder in der Diskussion um einer Grundsteuerreform zum Vorschein.

Im zweiten Kapitel, ebenfalls von Erwin Sailer verfasst, werden die Rahmenbedingungen des Immobilienmarktes und des Bodens in seiner Eigenschaft als erschöpfbare Ressource dargestellt. Zentraler Gegenstande der Betrachtung sind die Nutzungskategorien des Bodens als Standort. Es folgt eine ausführliche Betrachtung der tatsächlichen Flächennutzung, ihrer Entwicklung sowie der Bedeutung der zentralen Orte und der Raumprägungen als unterschiedliche Kulminationspunkte des Marktgeschehens. Marktkennzahlen deutscher Großstädte werden verglichen, unterschiedliche Einflussfaktoren und Raumindices der Immobilienmarktpreise erörtert. Nicht zuletzt wird auch dem demographischen Wandel und dem Phänomen der Deindustrialisierung und deren Auswirkungen auf den künftigen Immobilienmarkt Augenmerk geschenkt. Abgerundet wird das zweite Kapitel durch die Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen ausgehend von den Raumordnungsinstanzen (Bund, Länder) über die Bauleitplanung der Gemeinden und dem Instrumentarium (Bodenordnung und Erschließung) die für die Marktfähigkeit des Bodens von ausschlaggebender Bedeutung sind.

Im dritten Kapitel wird von Hansjörg Bach der Frage nachgegangen, welcher Stellenwert dem Management in der Immobilienwirtschaft im Verhältnis zum Immobilienmarkt zukommt. Nachdem unterschiedliche Begriffsdefinitionen erläutert wurden, durchforstet er systematisch und umfänglich die bekannten und weniger bekannten Managementmethoden und Managementschulen. Er analysiert sie auf deren Brauchbarkeit und fragt nach deren Hilfen für die Immobilienpraxis. Dass dabei auch die Bedeutung der „Balanced Scorecard“ von Kaplan und Norton in die Betrachtung miteinbezogen wurde, versteht sich von selbst. Die Prozessorientierung des Managements (Business Process Reengineering) bietet sich insbesondere bei der Lebenszyklusbetrachtung an, wie sie immobilienwirtschaftlich immer mehr geboten ist. Portfolio Management und seine Bedeutung für das Risikomanagement von Immobilien sind weiterer Betrachtungsgegenstand des Kapitels von Bach. Im darauf folgenden Kernkapitel „Immobilienmanagement“ werden systematisch die Bereiche des Corporate Real Estate Managements, der Liegenschaftsverwaltung, der Public Real Estate Managements und des Real Investment Managements erläutert. Es werden ferner die Strukturmerkmale immobilienwirtschaftlicher Unternehmen unter Berücksichtigung ihrer Größenverhältnisse, beginnend mit den Wohnungsunternehmen und Genossenschaften, über institutionelle Investoren und schlichte „Haus- und Grundbesitzer“ bis hin zur Wohnungseigentümergemeinschaft in ihrem Kontext zum Immobilienmanagement betrachtet.

Das Kapitel endete mit der Betrachtung ausgewählter Aspekte (DV-gestützte Informationssysteme, Bedeutung des Human Faktors und der Qualifizierung und Professionalisierung des Immobilienmanagements).

Matthias Ottmann befasst sich im vierten Kapitel mit der Bedeutung von Öffentlich Privaten Partnerschaften im Lichte der ökonomischen Vertragstheorie. Theoretische Ansatzpunkte und Ableitungen für seine nachfolgenden Betrachtungen stehen dabei im Vordergrund. Ein Kernpunkt seiner Ausführungen bezieht sich auf vertragliche Gestaltungen (Vertragspartner, Vertragszweck, Vertragsinhalte), die Beteiligungsverhältnisse mit den dahinter stehenden Interessenlagen. Dabei geht er auf die Spezifika der unterschiedlichen PPP-Modelle ein. So dann würdigt er die Bedeutung der Principal-Agent-Theorie als Beurteilungsmaßstab für verschiedene Fallgestaltungen der Public-Private-Partneships. Ferner bringt er die Spieltheorie als mögliches Beurteilungsinstrument von PPPs „ins Spiel“.

Besonders interessant und lesenwert ist der abschließende Exkurs, in welchem er als handfestes Beispiel die Maßnahmeträgerschaft bei der Entwicklung der „Messestadt München Riem“ untersucht. Er stellt zunächst deren Modellkonstruktion dar und analysiert dann die Verhaltensregeln im Rahmen der Messestadt mit Hilfe der Principal-Agent-Theorie und der Spieltheorie quasi am praktischen Beispiel. Im Ergebnis konnte Ottmann nach Würdigung der Struktur und der Aufgabenzuordnung das Projekt „Messestadt München-Riem“ als gelungenes Beispiel für ein PPP-Modell bezeichnen. Er übersieht indes nicht die Risiken und Unwägbarkeiten, die in vielen Fällen hinter solchen Modellen lauern.

Mit den Teilmärkten des Immobilienmarktes befasste sich im fünften Kapitel der bekannte Immobilienjournalist Frank Peter Unterreiner. Er analysiert zunächst die Akteure auf dem Immobilienmarkt und zwar einerseits die Immobilieneigentümer und andererseits die Nutzer. Beide Gruppen sind nach seiner Darstellung so heterogen wie in keinem anderen Wirtschaftszweig. Darauf führt er auch die Komplexität der Immobilienwirtschaft zurück, die sich kaum ein einem systematisch aufgebauten Gerippe darstellen lässt. Allein die Öffentliche Hand als Immobilieneigentümer und das wachsende „Immobilienbewusstsein“ führt zu höchst unterschiedlichen Sicht- und Handlungsweisen im Umgang mit Immobilienbeständen. Gleiches gilt für das Liegenschaftsvermögen großer Konzerne. Ins Visier nimmt Unterreiner auch die großen Transaktionen von Wohnungsbeständen in den letzten Jahren. Vor dem Hintergrund verschiedener Investorengruppen (Privateigentümer, Immobilienfonds, Immobilienaktiengesellschaften) zeigt er deren Entwicklungstendenzen auf. Aufmerksamkeit widmet der Autor auch dem Markt der verschiedenen Dienstleister Bauträger/Projektentwickler, Kreditinstitut, Makler und Facility Manager, sowie den Verbänden uns Organisatoren.

In weiteren Kapiteln befasst sich Unterreiner mit der Systematisierung der Immobilienteilmärkte (Teilmärkte nach Nutzungsarten, räumliche Teilmärkte, Teilmärkte nach Vertragsarten und den sich aus dem Lebenszyklus ergebenden Marktsegmenten). Kritisch setzt er sich schließlich mit der Intransparenz und der mangelnden Datenverfügbarkeit über den Immobilienmarkt auseinander und definiert die Indikatoren, die geeignet sind, Transparenz herzustellen.

Der sechste und damit letzte Buchbeitrag stammt wieder von Matthias Ottmann. Er befasst sich mit der Preisbildung am Immobilienmarkt, dem Standortverhalten der Wirtschaftssubjekte und den Wirkungen der Stadtentwicklung. Hier werden mit dem modernen volkswirtschaftlichen Instrumentarium die Besonderheiten die Phänomene des Immobilienmarktes analysiert. Wie bei Vorhaben solcher Art notwendig, kann dies bei der Komplexität des Analysegegenstandes nicht ohne Abstraktionen erfolgen. Zu Beginn befasst sich Ottmann mit der Bestimmung der besonderen Merkmals des Marktguts Immobilie und betrachtet dabei auch deren Auswirklungen auf die Einkommens- und Preiselastizität der Nachfrage. Er widerspricht bei Analyse des Angebotsverhaltens Auffassungen, die von monopolistischen Strukturen des Marktes ausgehen, weist aber darauf hin, dass sich aus der Unterscheidung zwischen selbstgenutzte und vermieteten Immobilien und den unterschiedlichen Qualitätsstufen besondere Angebotsstrukturen ergeben. Der gemeinsame Nenner des Marktes ergibt sich aus der Tatsache, dass am Markt „Nutzungsleistungen“ angeboten werden.

Beim Prozess der Marktanpassungen an eine sich ändernde Nachfrage z.B. aufgrund der Änderung steuerlicher Rahmenbedingungen werden die sich aneinanderreihenden „Time-lags“ dargestellt, mit denen die Anpassungsdauer erklärt wird. Der Angebotsanalyse folgt die Analyse der Nachfrage, bei der zunächst auf die bekannten Effekte (Schwabe’sche Gesetz, Lütge’sche Regel, Ratchet-Effekte) hingewiesen wird, um dann wieder Aspekte der neueren ökonomischen Theorie ins Spiel zu bringen – etwa die Wirkung asymmetrischer Informationsverteilung. Dem Gleichgewichtspreis und den dem Immobilienmarkt vor- und nachgelagerten Märkten gilt das weitere Augenmerk des Autors, wobei er insbesondere die Preisentwicklung von Bauerwartungsland und Bauland ins Visier nimmt. Weitere Kapitel gelten dem Standortverhalten der Wirtschaftssubjekte (Unternehmen und Privathaushalte) bevor sich Ottmann dem Thema Stadtentwicklung und Stadtstruktur sowie den Wirkungen des staatlichen Einflusses zuwendet.

Das Buch ist sicher eine nützliche Grundlage für alle, die auf die fundamentalen Fragen der Immobilienwirtschaft eine Antwort suchen, in erster Linie also für die Studenten immobilienwirtschaftlicher Studiengänge, für Investoren auf dem Immobilienmarkt, und nicht zuletzt für alle, die sich für die historischen, ökonomischen und kulturellen Dimensionen und die Zeiterscheinungen der Immobilienwirtschaft aus Leidenschaft interessieren. Zusammengefasst: Wer sich Immobilienwirt nennt, in dessen Bibliothek darf dieses Buch nicht fehlen.


Rezensiert in „Grundstücksmarkt und Grundstückswert“ I. 2008

von Prof. Dr. Siegfried Sandner, München

5. Kompendium für Immobilienberufe

(Erwin Sailer/Hans-Eberhard Langemaack)

Das Kompendium für Immobilienberufe, das das ursprüngliche Kompendium für Makler, Verwalter, Bauträger und Sachverständige (10 Auflage mit 564 Seiten), weiterführt (deshalb 11. Auflage) wurde völlig neu strukturiert. Es ist eingeteilt in zwei Teilbereiche. Im ersten, funktionsspezifischen Teil werden die zivil- und öffentlich rechtlichen Grundlagen der Immobilienberufe, das neu konzipierte Wettbewerbsrecht, das Marketing der Immobilienberufe und die neue Unternehmensbesteuerung behandelt.

Im zweiten institutionellen Teil werden behandelt die Kapitel Akquisition und Durchführung von Aufträgen im Maklergeschäft, die Vermittlung, Vorbereitung und Abschluss notarieller Kaufverträge, die Vermittlung, Vorbereitung und Abschluss von Wohn- und Gewerberaummietverträgen, die Beratungsbereiche Versicherungen, Kaufpreis- und Baufinanzierung, steuerliche Auswirkungen des Objekterwerbs und des Objektbesitzes, das Grundstücks- und Baurecht, so dann das Objektmanagement (Mietobjekte), die Verwaltung von Wohn- und Teileigentum, die marktorientierte Immobilienbewertung und zum Schluss die Planung und Durchführung von Bauvorhaben.

Die völlige Neuausrichtung des Kompendiums trägt den radikalen Änderungen in der Berufslandschaft der Immobilienwirtschaft Rechnung. Möglich wurde dies auch durch die Gewinnung weiterer Autoren. Trotz seiner jetzt 550 Seiten ist es dem Wortsinne des Kompendiums entsprechend ein - in seinen Teilen - kurz gefasstes Lehrbuch für Praktiker. Es soll aber nicht nur kurz und präzise informieren, sondern auch eine autonome immobilienwirtschaftliche Handlungskompetenz vermitteln.

Auf die frühere Untertitelung Fachkunde- und Arbeitshandbuch wurde bereits in der 10. Auflage verzichtet, da es über die daraus ableitbare Begrenzung schon damals hinausgewachsen ist.

Rezensiert in Amazon

Aktualisierung August 2008